10 Jahre Jubiläumsmagazin - Best of

Ahoi Knuddels!

Vor 10 Jahren wurde der erste Knuddel gezeichnet und das klassische Knuddels-Lila entdeckt, als drei Leichtmatrosen und ein Kapitän auf dem Weg zu ihrer ersten Ostseeüberquerung waren.

Darf ich mich vorstellen? Christian, 30 Jahre, programmiere Roboter und selbstfahrende Autos im schönen Kalifornien. Vor zehn Jahren, im September 1999, hätte sich mein Karriereweg fast zum Seefahrer hin entwickelt. Wie gesagt, fast.

Damals waren wir eher bodenständige Informatikstudenten im badischen Karlsruhe, weit weg von Brandung, Ebbe, Flut und Fischfrikadellen. Wir hatten gerade das erste Studienjahr hinter uns gebracht und die ersten Prüfungen überlebt. Lineare Algebra und Determinanten kamen uns zwischendurch wieder so spanisch vor wie die Ribonukleinsäure in der Schule, die wir dank der Zivildienstpause nach der Schule wieder erfolgreich verdrängt hatten. So war es ganz praktisch, dass die Mathematikvorlesungen im Informatikstudium wieder ganz bei Null anfingen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es wurden die Null und die Eins festgelegt sowie ein paar Rechenregeln dazu definiert, um dann nach und nach die gesamte Mathematik aufzubauen, die wir in der Schule nur als Endprodukt vorgesetzt bekommen hatten.

In dieser Umgebung lernte ich Holger und Edgar kennen, die mit gleichem Fleiß dem Ziel der Vorlesungen folgten:

Die Aufzeichnungen des Professors in das Heft zu übertragen, ohne dabei das Gehirn des Studenten zu passieren. Die beiden waren ein lustiges Paar. Holger aus Dortmund, der ständig Schwaben und Baden verwechselte und Edgar, der Ur-Schwabe aus einem kleinen Nest an der oberen Donau, der sich stets vergeblich um eine hochdeutsche Aussprache bemühte und der es gar nicht witzig fand, wenn Holger ihn wieder einmal als Urwaldmenschen bezeichnete. Wir kämpften uns damals zusammen durch die Wirren der Mathematik und durch deren Anwendung in Informatik, Programmierung und Hardwaredesign. Dass die Freude an dieser Beschäftigung größer war als die unausweichliche Anstrengung, hat dazu geführt, dass wir drei und auch die meisten unserer Kommilitonen bis heute der Informatik treu geblieben sind. Im Herbst 1999 hatten wir nach den Semesterprüfungen jedoch erst einmal genug davon und beschlossen, uns mit einem Urlaub auf andere Gedanken zu bringen – möglichst weit weg von dem nächsten Strom- und Netzwerkanschluss.

Was wäre dafür besser geeignet als ein Segeltörn, der unsere vornehm blasse Programmiererhaut mal wieder der Sonne aussetzt und der eine Verbindung zur Außenwelt fast unmöglich macht? Ein weiteres Argument für diese Urlaubsidee war die Tatsache, dass ein Bekannter ein Segelboot in der Ostsee besaß und stets auf der Suche nach geeigneten Matrosen für eine Seefahrt war. Geeignet waren wir zwar leider nicht, aber mit Matrosen hätte man uns durch die extra bei H&M gekauften Mützen und unsere Snowboardjacken durchaus verwechseln können. Also fuhren wir eines Abends nach Dortmund, nahmen bei Holgers Eltern das letzte Essen auf festem Boden ein und schliefen das letzte Mal auf einem schaukelfreien Bett.

Noch ’n Toast, noch ’n Ei, noch ’n Kaffee, noch ’n Brei…

Nach dem obligatorischen Frühstücksei und mehreren starken Kaffees, die einen toten Piraten zum Leben erweckt hätten, machten wir uns auf den Weg nach Heiligenhafen an der Ostsee, wo unser schwankendes Zuhause für die nächste Woche vor Anker lag.

Wie vertreibt man sich die Zeit auf einer solch langen Fahrt, wenn man keine Lust dazu hat, im Urlaub über Informatikübungsblätter nachzudenken? Ganz klar, man hört Holger zu, wie er begeistert von seinen Ideen und Plänen zu einem neuen Internet-Chat-Service erzählt. Mein spontaner Gedanke dazu war: „Wer braucht denn sowas? Es gibt doch schon IRC…“ Dass ich damit vollkommen falsch lag, sieht man spätestens jetzt, wenn man sich auf Knuddels.de einloggt und sich mit einem der tausenden von Mitgliedern unterhält. Die Menge von Holgers Ideen war damals schon beeindruckend und man wurde schnell von der Begeisterung angesteckt, mit der sie damals auf der Autofahrt erzählt wurde. Was neben der technischen Umsetzung von Chatserver und Client-Programmen noch fehlte, waren vor allem die graphische Umsetzung der Seite und ein ansprechendes Logo. Also nahm ich einen Block und einen Stift in die Hand und kritzelte bis Heiligenhafen die ersten Skizzen der folgenden knuddeligen Kollegen auf das Papier:

Dass diese frühen Vorfahren der heute bekannten Knuddels, welche schon seit langem meisterhaft von Imagician weiterentwickelt werden, noch erhalten sind, verdanken wir übrigens der Sammelleidenschaft von knuddels4ever.de, wo noch viele andere Entwicklungsschritte von Knuddels festgehalten wurden.

Wie das klassische Knuddels-Lila damals entstanden ist, ist heute schwerer nachzuvollziehen. Wahrscheinlich haben wir diese Farbe auf der folgenden Seefahrt häufiger Mal vor Augen gehabt – und zwar immer, wenn der Seegang etwas höher und unsere Segelwechsel-Geschwindigkeit etwas zu niedrig gewesen war. Die Umsetzung der Startseite und die ersten Experimente mit dem Menü und der Seitenstruktur fanden natürlich erst später zu Hause in Karlsruhe statt, da wir ja vorsorglich jede Art von Elektronik vom Urlaub verbannt hatten.

Caught (on) tape…

Die Dokumentation dieser Seefahrt sowie der immer wieder vorkommenden Matrosenfehler stecken übrigens noch heute in Form einer VHS Videokassette in meinem Videorecorder fest, der sich dazu entschlossen hat, den Film noch problemlos abzuspielen und zu spulen, sich aber weigert, die Kassette wieder auszuwerfen. Warum würde ich auch etwas anderes anschauen wollen?

Wenn ich heute zurückblicke und an die ersten Ideen denke, von denen ich damals auf der Seefahrt zum ersten mal erfahren habe, ist es unglaublich, was sich in den zehn Jahren daraus entwickelt hat: eine lebhafte Plattform für tausende Menschen, die sich über alle Bereiche ihres Lebens austauschen und die selbstverantwortlich ihre Verhaltensregeln bestimmen – und diese auch effektiv umsetzen. Es macht einen einfachen Matrosen schon etwas stolz, hierzu einen kleinen Beitrag geleistet zu haben. Ich bin sehr gespannt darauf, auf was wir nach weiteren zehn Jahren zurückblicken können – wenn sich unsere Karrieren vielleicht doch noch zur Seefahrt hin entwickelt haben.

Lach a.D.

KNUDDELS-MITGLIED


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